Feuerwehr der Gemeinde

Feuerwehr der Gemeinde Neuenhagen

Aus der Geschichte der Wehr

 

Die Gründung der Freiwilligen Feuerwehr Neuenhagen ist auf den 04. August 1901 datiert.

Impuls für die Gründung der FF Neuenhagen und vieler weiterer Freiwilliger Wehren im Randgebiet von Berlin war ein internationaler Feuerwehrkongress vom 06. – 08.Juni 1901 in Berlin. Während diesem Kongress wurde eine Ausstellung für den Feuerschutz und das Rettungswesen präsentiert.

Infolgedessen hielt Kreisbrandmeister Spindler aus Erkner am 26. Juni 1901 einen Vortrag vor vielen Neuenhagener Bürgern mit der Absicht, hier in Neuenhagen eine Freiwillige Feuerwehr ins Leben zu rufen.

Nach diesem Vortrag und der Aufforderung des Amtsvorstehers Herrn Dotti und des Gemeindevorstehers Herrn Schmäcke meldeten sich 32 Neuenhagener Männer. Diese waren bereit, ihren Dienst anzutreten und die letztlich die Freiwillige Feuerwehr Neuenhagen zu gründen. 

Die Gründungsversammlung der FF Neuenhagen war jener 04. August 1901.

Im weiteren Verlauf rief der Amtsvorsteher zu einer Geldsammlung für die neu gegründete Feuerwehr auf. Vom gesammelten Geld wurden zeitnah Ausrüstung und Uniformen gekauft werden und ein Ausbilder aus Friedrichshagen konnte bereits im August mit der ersten Ausbildung der Kameraden beginnen.                           

Nach 4 Monaten des Übens und Lernens wurde die Feuerwehr am 1. Dezember 1901 offiziell der Gemeinde übergeben.

Die Wehr im Jahre 1909

Mit Beginn des 1. Weltkriegs mussten viele Kameraden der Feuerwehr Neuenhagen zum Dienst an die Waffe. In der unmittelbaren Nachkriegszeit konnte sich logischerweise auch das Feuerlöschwesen nicht merklich weiterentwickeln. 

Nach dem 1. Weltkrieg verfügte die Feuerwehr über einen Radfahrlöschzug und eine mechanische Leiter, eine Anhängeleiter AL 18, die besonders für das neu gebaute Rathaus von Nutzen war. 

Im Jahr 1921 wurde die erste Sirene auf das Dach des Elektrizitätswerkes installiert – ein ganz wesentlicher Fortschritt bei der Alarmierung der Neuenhagener Kameraden.

Die Veränderungen durch den Nationalsozialismus machten auch vor der Feuerwehr nicht halt. Durch die Kriegsvorbereitungen Deutschlands, u.a. auch wegen einer vorgesehenen Kriegsführung mit Brandmitteln, wurden viele Vorkehrungen getroffen, um den Brandschutz und auch die wirksame Brandbekämpfung unter Kriegsbedingungen zu gewährleisten. Es wurde neue Löschverfahren und -mittel entwickelt und eingeführt sowie die Ausstattung der Feuerwehren modernisiert. 

In Neuenhagen wurde, neben der Ausrüstung mit modernen Fahrzeugen wie dem MB Löschwagen (1928), die Feuerwehr, wie zu dieser deutschlandweit, militärisch-hierarchisch organisiert.



Mit Ende des 2.Weltkrieges verließen hochrangige Politiker mit Hilfe Neuenhagener Fahrzeuge den Ort in Richtung Westen – was den Verlust der gesamten Technik nach sich zog, die in den Folgejahren nur langsam durch neue ersetzt werden konnte.
So wurde direkt nach dem Krieg auf den Fahrrad-Löschzug zurückgegriffen, bei dem die Kameraden mit ihren Fahrrädern und Schlauchkästen auf dem Rücken zur Einsatzstelle ausrückten. Im August 1951 erhielt die Feuerwehr ein in Eigenregie zum Feuerwehrfahrzeug umgebauten Ford BB Pritschenwagen.

1951 feierte die zu dieser Zeit 41-Mann-starke Wehr ihr 50-jähriges Bestehen. Und auch zum 1. Mai fehlte die Feuerwehr nicht. 

Besonders erwähnenswert ist die Tatsache, dass die Feuerwehr zu Beginn der 1950er Jahre nicht durch einen zentralen Notruf alarmiert werden konnte, sondern die Kameraden über einen Fernsprecher den Brandmeister – vergleichbar mit dem heutigen Wehrführer – anrufen mussten, der dann per Sirene die anderen Kameraden alarmierte.

1953: Mitteilung der Gemeinde Neuenhagen

Im Mai 1968 wurde das neu gebaute Feuerwehrdepot in der Lahnsteiner Straße feierlich übergeben.                                        

Mit über 1000 Stunden Eigenleistung beteiligten sich die Neuenhagener Kameraden am Bau Gebäudes, welches mehrere Garagen, einen Schulungsraum und eine Wohnung beherbergte. 

Anfang der 80er-Jahre wurde durch die Erweiterung des Fuhrparks und dem personellen Zuwachs in den Reihen der 

Kameraden eine Erweiterung des bestehenden Gerätehauses notwendig. Im Jahr 1983 wurde die „alte“ Wache (4 Garagen) durch eine Anbau-Garage (2 Stellplätze) erweitert. Zusätzlich wurde ein Aufenthaltsraum hinter der Wache angebaut, der fortan genug Platz für Feiern und gemütliches Beisammensein bot.

Die Technik in den 1980er Jahren umfasste neben einem LF16-TS sowie einem TLF 16 auf W50-Fahrgestell eine Anhängeleiter AL-22, ein LF8-TS mit Schaumanhänger (STA) und zur Wendezeit einen Barkas B 1000, welcher zum Vorausrüstwagen umgebaut wurde. 

Nach dem Ende der DDR wurde auch die Feuerwehrtechnik umgestaltet und modernisiert.


1994 wurde das alte TLF 16 durch ein neues TLF 16/46-W auf Iveco-Fahrgestell 

ersetzt und bereits Anfang 1995 LF 16-TS durch ein LF 16, ebenfalls auf Iveco-Fahrgestell. 


1995: Taufe des neuen LF 16


Im Jahr 1997 bauten die Kameraden einen gebrauchten Ford Transit in Eigenleistung zu einem Tragkraftspritzenfahrzeug aus.

1997: MOZ-Artikel zum neuen TSF


Im Jahr 1999 erfolgte die Indienststellung eines neuen Mannschaftstransportwagens auf VW T4-Fahrgestell.

1999: Feierliche Übergabe des neuen MTW



Anfang 2000, zum 100-jährigen Bestehen der Wehr, vervollständigte dann ein neues LF 8/6 auf MAN-Fahrgestell den Fuhrpark der Kameraden.

Das alte Tragkraftspritzenfahrzeug auf Ford Transit wurde dann im Jahr 2003 durch ein TSF-W auf einem Iveco-Daily-Fahrgestell ersetzt. Zudem verfügt die Feuerwehr seit 2006 über ein gebraucht beschafften Mercedes Vito, welcher zum Mehrzweckfahrzeug umgebaut wurde. 


Mitte der 2000er-Jahre wurde entschieden, die Feuerwache neu zu bauen. Durch immer mehr Technik und vielen neuen Anforderungen an die Feuerwehren war es unumgänglich, ein neues Gerätehaus zu bauen. Dieses sollte an genau demselben Standort errichtet, wie das alte Gerätehaus und so war es notwendig, die alte Feuerwache abzureißen.

Der Entwurf der Fa. Seidel aus Neuenhagen setzte sich durch und nach der Grundsteinlegung konnte im Dezember 2008 das Richtfest gefeiert werden. 

Im Jahr 2009 zog die Feuerwehr Neuenhagen dann ihr neu errichtetes Gerätehaus in der Lahnsteiner Straße 2.

25.07.2008: Grundsteinlegung für das neue Gerätehaus in der Lahnsteiner Straße


Kurz nach Einzug ins neue Gerätehaus wurde der Kauf einer gebrauchten Drehleiter DLK 23/12 durch die Gemeinde beschlossen. Das Fahrzeug mit Baujahr 1988 war bis dahin bei der Landesfeuerwehrschule Celle im Ausbildungsdienst und wurde durch die Firma Metz generalüberholt, ehe es 2010 in Neuenhagen in den Dienst gestellt wurde.

2018 wurde ein neues HLF 20 als Ersatz für das LF 16 von 1995 beschafft.

2018: Übergabe des neuen HLF 20


Im Jahr 2019 wurde beschlossen, einen zweiten Feuerwehrstandort im südlichen Bereich von Neuenhagen zu errichten. Der Hauptgrund hierfür war, dass ein Teil der Neuenhagener Einsatzkräfte nach eingegangener Alarmierung einen der beiden Bahnübergänge passieren und dann bei Einsätzen im südlichen Teil von Neuenhagen abermals mit den Feuerwehrfahrzeugen einen Bahnübergang queren musste. 

Die geschlossenen Bahnschranken hatten und haben also erheblichen Einfluss auf die Ausrücke- und Eintreffzeiten der Feuerwehr Neuenhagen.

Im Nordring 39 wurde von 2021 bis 2022 ein Gerätehaus errichtet, welches Platz für zwei Einsatzfahrzeuge bietet. 

Seit November 2022 rücken von hier ebenfalls Neuenhagener Kameraden zu Einsätzen aus.

2019 wurde, ursprünglich als Mannschaftstransportwagen angedacht, ein Kommandowagen auf MAN TGE-Fahrgestell beschafft.

2020 stand die Ersatzbeschaffung des alten TLF 16/46-W durch ein TLF 4000 an. Durch den guten technischen Zustand des alten Fahrzeugs und der Tatsache, dass es zukünftig einen zweiten Standort in Süd geben wird, entschied man sich dafür, das alte TLF weiterhin zu behalten und das neue Fahrzeug im Gerätehaus Süd zu stationieren. Aus diesem Grund wurde das neue TLF, welches 2021 ausgeliefert wurde, mit einer erweiterten Beladung im Bereich der Brandbekämpfung und einfachen technischen Hilfeleistung geplant.

Als Nachschubfahrzeug und Dienstwagen für den Gerätewart konnte die FF Neuenhagen 2022 einen Gerätewagen Nachschub in Dienst stellen.

Durch den glücklichen Umstand, eine 50%-ige Förderung des Landes Brandenburg zu erhalten, konnte die Wehr Anfang 2024 eine neue Drehleiter vom Typ DL(A)K 23/12 auf Iveco-Fahrgestell in Betrieb nehmen und die alte Drehleiter von 1988/2010 aussondern.


2024: Abholung der neuen DL(A)K 23/12 in Ulm
Gerätehaus Nord in der Lahnsteiner Straße 2
Gerätehaus Süd im Nordring 39
Die Wehr mit Fahrradlöschzug 1924
Anleiterübung am Rathaus Neuenhagen (1927)
1937 auf dem Platz der Republik
Die FF Neuenhagen beim Aufmarsch am 1.Mai 1951
1951
1983: Anbau am alten Gerätehaus in der Lahnsteiner Straße
1983: Das alte Gerätehaus in der Lahnsteiner Straße
1984: Appell vor dem Gerätehaus
1988
1996: Einsatzübung am Rathaus
Die Wehr im Jahr 2000
2007: Entwurf des neuen Gerätehauses in der Lahnsteiner Straße
2008: Abriss des alten Gerätehauses
2008: Rohbau


12.12.2008: Richtfest
11.04.2025: Gruppenfoto der Feuerwehr Neuenhagen im Jahr 2025